„Frauenleben“

Lesung zum Weltfrauentag am 16. März 2019

Zum 5. Mal veranstaltete SI Ellwangen eine Lesung anlässlich des Weltfrauentages. Die Clubpräsidentin Gertraude Bretzler-Groß begrüßte rund 60 interessierte Frauen und einen sehr willkommenen Mann in den wunderschönen Räumen des Palais Adelmann mit dem Satz: „Ohne Lesen wäre die Emanzipation der Frauen nicht denkbar gewesen.“

Vier Ellwanger Frauen stellten vier bewegende Lebensgeschichten vor. 

Dr. Friederike Schwabedissen, gebürtige Hamburgerin und Zahnärztin, las über die Naturwissenschaftlerin und erste weibliche Nobelpreisträgerin Marie Curie. Sie schilderte die Pionierarbeit unter schwierigsten Bedingungen, die fruchtbare Zusammenarbeit des Ehepaares Curie und die bis zur Erschöpfung arbeitende Forscherin.

Ulrike Humpf, Architektin und Innenarchitektin, stellte uns eine der berühmtesten Mitglieder ihrer Zunft vor: die irakische Architektin Zaha Hadid. Hadid betrat Neuland in dem sie Alternativen zum rechten Winkel auslotete und Gebäude organisch in die Umgebung einfügte. Als erste Frau erhielt sie 2004 die bedeutendste Ehrung in der Architektur, den Pritzker-Architektur-Preis. Mit vielen Bildern zur Schaffenskraft von Hadid untermalte Ulrike Humpf ihren Vortrag. 

Über ein besonderes Frauenleben berichtete uns Birgit Löffelad, Immobilienmaklerin und Betriebswirtin. Sie las über Balian Buschbaum, der als Frau geboren wurde und als Yvonne Buschbaum international erfolgreich als Stabhochspringerin war. Mit 27 Jahren entschloss sich Buschbaum zu einer Geschlechtsumwandlung, um nicht länger im falschen Körper zu leben. Zeitlebens fühlte sie sich als Mann. „Blaue Augen bleiben blau“, kommentierte die Großmutter von Buschbaum die Mann-Werdung ihres Enkelkindes.

Dr. Kathrin Plänker, Richterin am Amtsgericht und im Ehrenamt Gesamtelternbeiratsvorsitzende, las über die Schweizer Juristin Carla Del Ponte, die jahrelang Chefanklägerin des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag für die Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien sowie für den Völkermord in Ruanda war. Die im Tessin aufgewachsene Tochter eines Wirts lernte ihr Handwerk bei Giovanni Falcone, dem berühmten Mafia-Jäger in Italien. Unerschrocken und mutig ermittelte sie Kriegsverbrechen und ihre Urheber. Ihre eigene Rolle beschrieb Del Ponte so: „Ein Menschenrechtler stellt in einem Krieg die Frage: „Wer ist getroffen worden? Eine Strafanklägerin frägt: Wer hat geschossen.“

Moderiert wurde die Veranstaltung von Gertraude Bretzler-Groß und Bettina Vierkorn-Mack.
 

Herzlichen Dank sagen wir

  • den Frauen aus Ellwangen für die Bewirtung mit internationalen Köstlichkeiten
  • Nicole Bühler, Frauenbeauftrage der Stadt Ellwangen für ihre organisatorische Mitwirkung und Bereitstellung der Getränke
  • der Stadt Ellwangen für die Überlassung der Räume

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